man having some downtime in a beautiful coffee place

Randnotizen

Faulsein

Termine fürs Faulsein

“We are human beings, not human doings.” 

Als Selbständige sind wir manchmal versucht, rund um die Uhr und die ganze Woche zu arbeiten. Aber wenn wir das machen, kann es passieren. dass wir unsere Freude an dem was wir tun, verlieren. Genauso wie Aufgaben und To-Do`s brauchen wir jeden Tag - eíngeplante - Zeit fürs Faulsein. Damit meine ich, Dinge zu tun, die überhaupt nicht produktiv sind. So können wir unserem Gehirn eine Auszeit geben, den Kopf freibekommen und die Energielevels oben halten. 

Wenn es viel tu tun gibt, geht diese freie Zeit zu oft in Aufgaben unter. Vor allem dann, wenn sie nicht im Kalender eingeplant ist. Das ist aus vielen Gründen kontraproduktiv.

Termine fürs Faulsein sind genauso wichtig wie die für unsere To-Dos. Wenn nicht noch wichtiger. Schließlich wird keiner wenn er stirbt bedauern, nicht mehr Zeit vor dem Computer verbracht zu haben. Es ist viel wahrscheinlicher, dass wir uns wünschen werden, uns mehr Zeit für Spaß und Freunde genommen zu haben.

Mach Platz.

Die Aufgabe unseres Kalenders ist es, uns vor zu viel Arbeit zu schützen. Unsere Planung soll uns dabei helfen, dass wir nicht in Stress geraten. Ein Kalender soll uns den Kopf freihalten. Damit wir wirklich präsent und "da" sein können, wenn wir etwas tun. Anstatt gleichzeitig darüber nachzudenken, was wir gerade sonst noch alles tun sollten. 

Daher macht es Sinn, Zeit einzuplanen für Dinge, die wir einfach nur zum Spaß machen ohne produktiv sein zu müssen. Und diese Zeit dann auch einhalten. Wenn nicht genügend Zeit dafür da ist, könnten wir was anderes verschieben - es ist nicht gesund, das Faulsein ganz ans Ende unserer Prioritätenliste zu hängen. Und in Zukunft kann es sein, dass wir zu Aufgaben nein sagen, die uns diesen Platz im Kalender wegnehmen würden.

Das ist als Selbständiger oft schwierig. Aber wenn ich nie nein sage und nicht mit einem realistischen Blick plane, dann endet das damit, dass ich meine freie Zeit für all die To-Do`s opfere, zu denen ich mich verpflichtet habe. Dann bezahle ich später damit, dass ich es bereue die Lebenszeit, die mir gegeben wurde, nicht wirklich ausgekostet zu haben.  Und ich riskiere, dass ich meine Freude verliere, dass ich schlecht gelaunt und gestresst bin - und davon hat ja wirklich keiner was. 

Sei faul.

Ich vermute, dass jeder seine eigene Balance finden muss, zwischen Arbeit und Faulsein. Ich brauche das Wochenende frei, zumindest den Sonntag (oder eben einen Tag in der Woche). Und mindestens eine Stunde am Tag, um nichts Produktives zu machen. Damit meine ich nicht sechs 10-Minuten-Pausen, die eine Stunde ergeben, sondern eine Stunde am Stück. Was ich in dieser Zeit mache, darf nicht irgendwie leistungsbezogen sein. Das könnte zum Beispiel mit Freunden rausgehen sein, lesen zum Vergnügen, eine Serie schauen, rumhängen. Faul sein eben.

Oder auch fotografieren, schließlich mache ich das gern. Aber dann eben nur zum Spaß, das heißt, die Bilder müssen nicht einer Bewertung standhalten. Sie müssen nicht irgendwelche Kriterien erfüllen außer, dass mir in dem Moment danach ist.

Was machst du gerne ohne Druck? Und nimmst du dir jeden Tag Zeit, um faul zu sein?

Über die Autorin: www.business-fotografin.com

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