Webdesigner Freya Padmore

Interview

Freya Padmore

Im Gespräch mit Webdesignerin Freya Padmore in London

Während ihres Studiums und ihrer Karriere in Marketing wurde Freya Padmore Expertin darin, Webseiten für Suchmaschinen wie Google zu optimieren (SEO). Als Vollzeit-Webdesignerin in London gestaltet sie nun nicht nur schöne Webseiten für ihre Kunden weltweit. Sie hilft ihnen durch den Einsatz von SEO außerdem dabei, über ihre Homepages mehr Interessenten zu gewinnen und mehr zu verdienen. In unserem Gespräch teilt sie ihr Expertenwissen darüber, was eine gute Webseite ausmacht.

Freya, du entwirfst nicht nur ganz neue Webseiten, sondern du bietest auch eine Power Hour an – eine professionelle Besprechung und gegebenenfalls Überarbeitung bestehender Webseiten. Eine super Idee!

Viele Geschäftsinhaber, mit denen ich zusammengearbeitet habe, hatten bereits eine Webseite und wollten ihre bestehende Webseite einfach nur gern verbessern. Oft sind sie richtig stolz auf ihre Webseite, immerhin haben sie sie selbst aufgebaut und Stunden damit verbracht. Doch sie wissen, dass sie mehr Leads und Verkäufe über ihre Webseite generieren könnten. Ich bekomme viele Fragen über SEO und Marketing und wie das auf Webseiten anzuwenden ist – ich liebe diese Fragen, denn ich komme aus dem Marketing- und SEO-Bereich. Die Power Hour ist die Lösung, die ich anbiete: Wir telefonieren und ich schaue mir die Webseite meiner Kunden an und gebe mein Feedback, zeige ihnen, was sie verbessern könnten, und beantworte ihre Fragen.

Was sind typische und schwerwiegende Probleme, die du auf Webseiten von Kleinunternehmen findest?

Das Problem, das ich am häufigsten sehe, ist ein total Langweiliges: Leute haben oft kein Impressum, keine Geschäftsbedingungen und keine Datenschutzerklärung auf ihrer Webseite. Die sind tatsächlich rechtlich Pflicht und Unternehmer können erwischt werden, vor allem, wenn sie viele Besucher auf ihrer Webseite haben. Die Datenschutzerklärung sagt wie man die Daten der Besucher verarbeitet und das ist vor allem dann relevant, wenn man ein Kontaktformular auf der Seite hat.

Was das Design der Webseite selbst angeht, sehe ich oft, dass Leute den ersten Abschnitt ihrer Seite nicht gut nutzen. Das, was man als erstes sieht, was als Erstes lädt, bevor man die Homepage herunterscrollt, das ist sozusagen erstklassiges Kapital auf deiner Webseite. Man sagt, man hat nur drei Sekunden, um die Aufmerksamkeit einer Person zu fesseln – und das ist tatsächlich das Ziel: du möchtest deinen Besuchern einen Grund geben, auf deiner Seite zu bleiben. Auf dem ersten Teil deiner Webseite könnte zum Beispiel ein mutiges Bild sein mit einem Statement, das deine Zielgruppe anspricht und sie veranlasst, weiterzulesen. Wenn du Produkte verkaufst, dann könntest du etwas wie „kostenloser Versand“ oder „next day delivery“ schreiben – etwas, dass die Aufmerksamkeit der Leute weckt und sie auf deiner Seite bleiben lässt. Leute haben oft nur ein sehr gewöhnliches Teamfoto oben auf der ersten Seite – das ist zwar nett, aber es wird Leute nicht unbedingt dazu bringen, sich weiter auf deiner Seite umzuschauen.

"Man sagt, man hat nur drei Sekunden, um die Aufmerksamkeit einer Person zu fesseln – und das ist tatsächlich das Ziel: du möchtest deinen Besuchern einen Grund geben, auf deiner Seite zu bleiben."

Was würdest du sagen ist der wichtigste Teil einer Webseite für ein Kleinunternehmen und warum?

Sehr wichtig ist die Navigationsleiste: Mach es den Leuten so einfach wie möglich, zu den verschiedenen Seiten deiner Homepage zu gelangen. Es ist so wichtig, dass alles sehr übersichtlich ist, dass den Leuten klar ist, was sie anklicken sollen. Ich weiß, manche Webseiten erfinden kreative Namen für ihre Unterseiten – beispielsweise ein Café, das seine Seiten „Latte“ und „Cappuccino“ nennt, anstatt „Über uns“ und „Kontakt“. Aber das hilft dem Besucher nicht weiter, keiner kapiert, auf was er klicken soll und man klickt dann einfach auf nichts, sondern verlässt die Seite. Mach es den Leuten wirklich einfach, sich auf deiner Webseite zurechtzufinden.

Was ist die wichtigste Seite auf einer Webseite?

Mal abgesehen von deiner Homepage, hab immer eine “Über uns”- oder „Über mich“-Seite, außerdem eine Kontaktseite. Die „Über uns“- oder „Über mich“-Seite ist die zweitwichtigste Seite einer jeden Webseite nach deiner Homepage. Daher ist diese Seite, auf der man erfährt, wer du bist und was du machst, essenziell.

"Viele denken, dass es in auf dieser Seite um sie selbst geht – und zu einem gewissen Grad stimmt das auch – aber es geht auch immer um deine Kunden."

Viele tun sich mit dieser Seite über sich selbst besonders schwer – welches sind deine Tipps dafür?

Ich sehe zwei Extreme: Leute schreiben ihre ganze Lebensgeschichte auf und ich brauche eine halbe Stunde, um sie zu lesen. Oder Leute, die gar nichts davon schreiben, wer sie sind, sondern einfach nur allgemein davon reden, was sie tun. Meine Top Tipps für deine „Über uns“- oder Über mich“-Seite sind: Hab unbedingt ein Bild von dir beziehungsweise euch drauf! Dein Gesicht sollte unbedingt zu sehen sein. Ich weiß, dass viele es nicht mögen, ihr Bild online zu haben, aber es ist sehr wichtig für Leute, das Gesicht hinter einem Business zu kennen und zu wissen, wer hinter einem Kontaktformular steht, wenn sie mit dir in Kontakt treten. Tipp Nummer zwei: Überlege dir, welche Parallelen es zwischen deiner Story und der deiner Kunden gibt. Überlege dir, wo sie gerade stehen und ob es eine Verbindung zu einem Punkt in deiner Story gibt. Wenn du beispielsweise Leuten bei ihrer Fitness hilfst, dann könntest du darüber berichten, wo du am Anfang deiner Fitnesslaufbahn standest, damit sich deine Kunden mit dir identifizieren können. Und dann erzähl davon, wie du an den Punkt gekommen bist, an dem du jetzt bist. Das ist relevant für deine Zielgruppe und für dein Angebot. So nutzt du den Platz auf deiner “Über mich”-Seite optimal. Viele meiner Kunden denken, dass es in auf dieser Seite um sie selbst geht – und zu einem gewissen Grad stimmt das auch – aber es geht auch immer um deine Kunden: Was wollen sie tatsächlich wissen? Was würde sie dazu veranlassen, von dir kaufen zu wollen, oder mit dir arbeiten zu wollen? Was macht dich besonders und warum sollen sie ausgerechnet mit dir zusammenarbeiten wollen? Das ist der Zweck einer „Über mich“- oder „Über uns“- Seite, nicht deine Lebensgeschichte.

Wie bekommst du Ideen für die „Über uns“- oder „Über mich“-Seite deiner Kunden, von denen sich deren Zielgruppe angesprochen fühlt?

Da ich deine Story nicht kenne, kann ich sie nicht für dich schreiben, aber was ich machen kann, ist Folgendes: Ich gebe dir ein paar Fragen, die du beantworten kannst und wir können daraus zusammen eine Story erarbeiten. Ich habe Fragen für jede Seite einer Homepage. Meine Kunden können diese durcharbeiten. Eine typische Frage, die ich für die “Über mich”-Seite frage, ist zum Beispiel: Wo warst du am Anfang deiner Reise und wo stehen deine Kunden – und wo sind die Parallelen, die du hier ziehen kannst? Fragen wie diese macht es viel einfacher, etwas zu schreiben, als auf eine leere Seite zu schauen.

Apropos schreiben: ist ein Blog mit vielen Suchwörtern immer noch essenziell für SEO und eine obere Position in der Google Suchergebnissen, oder gibt es andere Möglichkeiten, SEO auf der Homepage zu verbessern?

Nicht jede Webseite braucht einen Blog. Ein Blog braucht Zeit. Meine Kunden denken oft, dass ein Blog separat von der Webseite ist. Aber ein Blog ist eigentlich dazu da, mehr Seiten für deine Webseite zu machen, die gleichzeitig mehr Möglichkeiten bieten für mehr Suchwörter auf Google an erster Stelle zu kommen. Ein Blog sagt Google außerdem, dass deine Seite aktuell ist, dass du immer noch im Geschäft bist.

Aber es ist auch möglich über deine Homepage für deine speziellen Suchwörter bei Google an vorderer Stelle zu erscheinen. Oder es geht auch über deine „Über mich“-Seite, ohne einen Blog. Das bedeutet aber, dass du dich klar auf die Keywords konzentrierst, für die du bei Google oben angezeigt werden möchtest. Du musst dann diese Suchwörter in den Texten deiner Webseite unterbringen. Sagen wir mal, deine Suchwörter sind „Fitness Trainer London“: Wenn du nur allgemein über Fitness auf deiner Homepage schreibst, dann wirst du in den Suchergebnissen für „Fitness Trainer London“ nicht weit oben erscheinen, wie jemand, der speziell über „Fitness in London“ schreibt.

"Es geht darum, zu verstehen, was Leute bei Google eingeben würden – und dann diese Suchwörter für deine Texte zu nutzen."

Wie wählt man die richtigen Suchwörter?

Überleg dir, nach welchen Suchwörtern deine Kunden suchen würden. Ich habe neulich mit einer Kundin zusammengearbeitet, die ihr Business „branded bakes“ nennt – sie macht Muffins, die den Markennamen oder das Logo ihrer Kunden tragen. Der Name ist toll, wir lieben die Alliteration, aber niemand würde nach „branded bakes“ auf Google suchen, sondern die Suchwörter wären zum Beispiel „Muffins mit Logo“. Es geht also darum, zu verstehen, was Leute bei Google eingeben würden – und dann diese Suchwörter für deine Texte zu nutzen.

Verlangsamen mehr Seiten eine Webseite nicht?

Nein! Wenn du auf eine Webseite kommst, dann lädt es immer nur eine einzige Seite – die auf die man geklickt hat. Es lädt also nicht alle Seiten auf einmal. Mach dir also keine Sorgen, wenn deine Webseite viele Einzelseiten hat. Stell nur sicher, dass die einzelnen Seiten jeweils schnell laden. Verwende keine Bilder mit sehr große Dateigrößen, sondern verkleinere sie. Png ist gut für Grafiken, beispielsweise ein Logo, das sichert eine gute Qualität. Fotos sollten jpg-Dateien sein und nicht größer als 500 KB.

Mehr über Freya Padmore findest du hier:  www.freyapadmore.com

Um mehr Tipps zu bekommen, wie du deine Webseite optimieren kannst, folge ihr auf Instagram @freyapadmore

Über die Autorin: www.business-fotografin.com

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