girl writing hello summer

Interview

"Große Träume lohnen sich!"

Im Gespräch mit den Mädels von "Herzstärkend"

Herzstärkend, das ist das gemeinsame Side-Hustle Projekt von Mira, Fini, Hannah, Lea und Luka – fünf Mädels, die auf Instagram von Gott erzählen und Handlettering Workshops geben. Für ihren Online-Shop überlegen sie sich immer wieder neue Kreativprodukte.

Mittlerweile gibt`s da sogar Mode: Sweatshirts, die nachhaltig produziert werden - in einer Näherei in Indien, die Frauen unterstützt, die aus der Zwangsprostitution befreit worden sind. Gerade hat herzstärkend seinen vierten Geburtstag gefeiert.

Begonnen hat das Abenteuer mit Mira, die den Instagram Account gegründet hat. Ihre erste Auflage von Notizbüchern lief so gut, dass sie sich Verstärkung ins Boot geholt hat: ihre Schwester Luka und ihre drei Freundinnen Hannah, Lea und Fini. Seitdem ist herzstärkend immer weitergewachsen. Trotz „Fernbeziehung“ des Teams: Lea und Fini wohnen in Würzburg, Mara, Luka und Hannah sind in der Stuttgarter Gegend verteilt.

Ihr Lieben, Herzlichen Glückwunsch zu eurem vierten herzstärkend-Jubiläum! Hattet ihr damals vor vier Jahren schon die Vision von herzstärkend so wie es heute ist?

Mira: Ich bin ja damals für ein paar Monate ins Ausland gegangen und konnte daher herzstärkend nicht mehr allein stemmen. Ich habe mir also überlegt, wer von meinen Freundinnen was machen könnte und dachte, ich probier‘ das mal aus mit einem Team. Wir waren dann fünf Mädchen, alle haben ihre Ideen eingebracht und plötzlich war da so viel Manpower! Innerhalb eines halben Jahres ist herzstärkend praktisch explodiert! Bereits nach drei Monaten war das ohne uns fünf nicht mehr denkbar.

Hannah: Dabei haben wir uns erst nach ungefähr einem halben Jahr Zusammenarbeit wirklich alle mal als Team gesehen. Davor haben wir uns nur über Skype gesprochen. Wir alle waren zwar mit Mira befreundet, aber Lea und Fini waren Miras Freundinnen aus Würzburg - die haben Luka und ich erst durch herzstärkend kennengelernt.

Luka: Wir haben uns nie vorgenommen, eine Firma zu gründen. Das hat sich einfach so ergeben, da wir über unseren Shop so viele Bestellungen bekommen haben.  

Luka: Wir haben uns nie vorgenommen, eine Firma zu gründen. Das hat sich einfach so ergeben, da wir so viele Bestellungen bekommen haben.

Zu fünft als Freundinnen ein Business zu führen stelle ich mir herausfordernd vor, vor allem wenn es darum geht, als Freunde eng und offen zu bleiben. Denn bei Businessfragen muss man ja auch mal Kritik einstecken können... Wie sind eure Erfahrungen mit Konflikten in der Gruppe?

Hannah: Alle haben uns abgeraten, aber ich bereue es keinen Moment!

Lea: Klar ist es eine Herausforderung! Herzstärkend wird größer, es sind immer mehr Menschen involviert, aber an Herausforderungen wachsen wir auch und können dann die Nächsten besser meistern. Ich konnte von unserer Freundschaft so viel profitieren. Jeder ist anderes, aber jeder hat für den anderen so viel Wertschätzung.

Mira: Wir sind alle Teamplayer und schaffen es gut, mal ruhig zu sein und zuzuhören. Keiner ist dickköpfig und alle können auch mal zurückstecken. Das ist wichtig, dass man sich auch mal rausnehmen kann. Wenn zum Beispiel Lea eine Produktidee hatte, dann muss ich bei Entscheidungen zu diesem Produkt nicht meinen eigenen Kopf durchsetzen, sondern kann mich auch mal zurücknehmen und Lea den Vortritt lassen.

Fini: Entscheidungen treffen wir nicht per Mehrheit. Das funktioniert in einer Freundschaft nicht gut, sondern wir müssen einen Kompromiss finden. Alle müssen dafür sein!

Lea: Wenn wir lange keine Teamtage haben, bei denen wir uns vor Ort sehen, dann fehlt mir oft die Kraft und Energie für unser Projekt. Und wenn wir dann mal wieder zusammen waren, ist das wie ein neuer Energieschub. Montagmorgens nehmen wir uns Zeit zum Online-Austausch und Beten. Am Anfang des ersten Lockdowns haben wir uns für einige Wochen jeden Tag um sieben Uhr online getroffen, um zusammen zu beten.  

Luka: Und donnerstags haben wir unseren Jour Fix, um Dinge für unser Unternehmen zu besprechen. 

girl smiling bright
portrait of two girls
herzstärkend girl laughing
Neben eurem herzstärkend-Projekt seid ihr ja auch alle am Studieren. Wie schafft ihr das in Sachen Zeitmanagement und Organisation? Habt ihr da Strategien oder geht läuft das automatisch so nebenher?

Fini: Also, ich habe keine Strategie und gehe die Aufgaben ziemlich flexibel an.

Mira: Die Uni ist meine Priorität und deswegen mache ich die ersten Stunden am Tag etwas für die Uni. Ist dann noch Zeit, kommt herzstärkend an die Reihe.

Hannah: herzstärkend ist für mich wie ein Ausgleich zum Studium. Das ist das Schöne am eigenen Unternehmen: du kannst selbst bestimmen, wann du welche Aufgaben machst. Da ist schon viel Freiheit. Wenn mich mein Studium stresst, dann mache ich was für herzstärkend und denke: Arbeit kann so schön sein!

Lea: Wir versuchen aber schon, uns Deadlines zu setzen. Mit mehr Struktur würde vielleicht noch mehr laufen. Es würde mich interessieren, was gehen könnte, wenn es unser Vollzeit-Job wäre. Gleichzeitig ist es schön, keinen Druck zu haben, nichts zu müssen, um Umsatz zu machen. Herzstärkend ist unser Hobby und Arbeit in einem.

Hannah: Es gibt ja im Studium auch immer Phasen. Wenn wir zum Beispiel in der Prüfungsphase sind, dann fahren wir bei herzstärkend alles ein wenig runter.

Mira: Manchmal habe ich das Gefühl, dass mir alles zu viel ist und ich nicht alles schaffe – auch mit unseren unterschiedlichen Zielen und Vorstellungen in manchen Punkten. Das ist manchmal auch anstrengend und dann ist es gut, mal kurz auf Abstand zu gehen, was ganz anderes zu machen, zum Beispiel mit meinem Freund was unternehmen.    

herzstärkend group photo

"Im Team ist so viel mehr möglich, als allein!"

Was sind bisher eure wichtigsten Lernerfahrungen mit herzstärkend?

Lea: Große Träume lohnen sich! Ich hätte nie gedacht, dass wir mit herzstärkend mal so weit kommen würden. Als wir die Möglichkeit hatten, Sweatshirts produzieren zu lassen zum Beispiel. Wir haben uns gemeinsam überlegt: Sollen wir Mode machen? - Hey, warum nicht? Und jetzt ist es ein gutes Projekt!

Luka: Wir haben viel gelernt was Unternehmensführung angeht – Steuern, Finanzplanung, ...Und auch, was faire Mode wirklich bedeutet: nicht nur der Stoff muss fair produziert sein, sondern auch der Reißverschluss. Beim Haargummi selbst das Gummi. Dazu dürfen die Transportwege nicht zu weit zu unserer Produktionsstätte in Mumbai sein.

Fini: Für mich war es eine gute Erfahrung, dass man sich selbst alles beibringen kann. Man kann immer fragen, immer Kontakte finden, die dann doch wissen, wie es geht. So wird alles möglich.

Mira: Im Team ist so viel mehr möglich, als allein! Es war nicht ganz leicht für mich, mein „Baby“ herzstärkend abzugeben oder zu teilen. Aber ich würde es jetzt bei jedem Projekt, das ich anfange, so machen und immer gleich im Team arbeiten.

"Für mich war es eine gute Erfahrung, dass man sich selbst alles beibringen kann."

Wie geht`s in den nächsten vier Jahren mit herzstärkend weiter? – Habt ihr einen genauen Plan oder seid ihr eher spontan und lasst alles auf euch zukommen?

Lea: Da haben wir noch keine genauen Pläne - uns fällt es schon schwer zu planen, was in sechs Monaten sein wird.

Hannah: Unsere Produkte, unser Content und wer wir sind, das verändert und entwickelt sich. Es geht uns bei herzstärkend jedenfalls nicht darum, einmal davon leben zu können.

Fini: Ja, herzstärkend soll neben dem Beruf laufen.

Mira:  Hauptsache, wir schaffen es, gute Freunde zu bleiben - egal was kommt. Das ist das Wichtigste!

Die Homepage und der Online Store von Herzstärkend ist auf www.herzstaerkend.de

Ihr Instagram Account ist @herzstaerkend

Lies mehr:

Über die Autorin: www.business-fotografin.com

en_GBEnglish (UK)