Kapka hat designer Anna Rohr

Interview

KAPKA

Im Gespräch mit KAPKA Hutdesignerin Anna Rohr

Anna Rohr ist Modedesignerin und hat ihre eigene Marke KAPKA mit selbstgenähten Mützen gestartet. Wir treffen uns am Ende eines Markttages auf dem Samstagsmarkt am Boxhagener Platz in Berlin, wo sie an diesem schönen Oktobertag einen Stand für ihre Mützen gemietet hatte.

Hattest du geplant, dich mit deinen Mützen selbständig zu machen, oder hat sich das eher so ergeben?

Ich hatte den Traum, mich mit irgendeinem Produkt selbstständig zu machen. Und dann kamen irgendwann die Mützen. Es war so, dass ich mir selbst - ohne mir irgendwas dabei zu denken - eine Mütze genäht hatte. Dann fanden das ein paar Freunde toll und wollten auch so eine haben. Daher dachte ich: probier ich`s doch einfach aus mit den Mützen! Viel zu verlieren hat man bei Kopfbedeckungen ja nicht, weil man so wenig Materialverbrauch hat. Das wäre was ganz anders, wenn ich irgendeine andere Art von Oberbekleidung nähen würde. Tja, und dann hab ich das ausprobiert – das war vor acht Jahren - und das ging immer weiter. 

Du hast ja mit der Mützenproduktion erst nebenberuflich begonnen – wie lange hast du das nebenberuflich gemacht, bis du von deinen Mützen leben konntest?

Schon nach einem halben Jahr habe ich meinen anderen Job aufgegeben. Natürlich musste ich die ersten ein, zwei Jahre sehr sparsam leben. Was mir geholfen hat, war ein Auftrag für ein Hochzeitskleid kurz bevor ich diesen anderen Job aufgegeben habe. So konnte ich mir ein bisschen Startkapital verdienen, um Stoffe einzukaufen und ein paar Monate im Voraus zu sichern. Und mit viel Sparsamkeit und Bedacht hat dann es dann geklappt!

"I didn`t enjoy selling online. Markets are the best choice for me."

Wie bringst du deine Mützen an den Kunden?

Ich verkaufe eigentlich nur noch auf Märkten. Das habe ich eigentlich auch von Anfang an so gemacht. Anfangs habe ich noch verschiedene Märkte in Berlin ausprobiert. Jetzt ist es eigentlich nur noch der Mauerpark-Markt an jedem Sonntag. Und manchmal auch noch samstags hier und da ein Markt. Das ist auch davon abhängig, wie viel ich während der Woche genäht bekomme - ich produziere das ja alles selbst, deswegen habe ich nur eine begrenzte Anzahl an Mützen.

Hast du auch andere Möglichkeiten als die Märkte ausprobiert?

Ich habe auch mal versucht, meine Mützen online zu vertreiben - über Etsy und ich hatte sogar einen Onlineshop aufgebaut und eröffnet. Aber ich habe das dann auch alles wieder geschlossen, weil mir das einfach keinen Spaß macht. Es nimmt mir komplett den Spaß, wenn ich die Kunden nicht sehe und kein Feedback darüber bekomme, wie ihnen die Mützen passen. Mit jeder Mütze gebe ich mir ja Mühe und wenn ich sie dann einfach irgendwohin ins Leere schicke und kein Feedback bekomme, dann weiß ich nicht wie Farbe und Größe gepasst haben. Auf dem Markt sehe ich, wie viele Mützen jeder durchprobiert, bis sie oder er die perfekte Farbe gefunden hat. Je nach Stoff weichen auch Form und Größe leicht ab. Deswegen bleibt einfach nur der Markt. Ich überlege mir allerdings, die Mützen vielleicht in verschiedene Pop-up Läden zu bringen. Und ich will mal einen anderen Markt ausprobieren, und zwar einen Weihnachtsmarkt für Designer und Handwerker in Kopenhagen. Dieser Markt ist zwar viel teurer, aber man sagt, dass es sich lohnt.

Was sind deine Zukunftspläne für deine Marke?

Manchmal spiele ich mit dem Gedanken einige Arbeitsbereiche abzugeben und vielleicht nur noch Design und Koordination zu machen. Und für bestimmte Prozesse wie das Nähen und das Verkaufen jemanden einzustellen. Wenn, dann wird sich das aber alles entwickeln, ganz natürlich und in ganz kleinen Schritten - so wie es bis jetzt auch gelaufen ist. Jeder nächste Schritt ist von selbst entstanden und da werde ich nun eben auch schauen, was entsteht.

Anna`s Designs sind auch auf Instagram @kapka.berlin

Über die Autorin: www.business-fotografin.com

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